Evangelische Kirche zieht positive Bilanz der Fußball-WM

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat ein positives Fazit ihrer Aktivitäten zur Fußball-Weltmeisterschaft gezogen. Rund 3.000 evangelische Gemeinden in ganz Deutschland hätten in ihren Gemeindehäusern WM-Spiele übertragen, sagte der EKD-Sportbeauftragte Valentin Schmidt am Montag in Hannover in einem epd-Gespräch: "Das Public Viewing war eine Erfolgsgeschichte." Die EKD hatte eine Lizenz für die öffentliche Übertragung der Spiele erhalten.

Die Beteiligung am Public Viewing sei sehr unterschiedlich ausgefallen, sagte Schmidt. Während an einigen Orten Hunderte von Besuchern gekommen seien, hätten in anderen Gemeinden nur wenige Getreue zugeschaut. In Städten mit Großbildwänden an öffentlichen Plätzen sei es schwieriger gewesen, volle Gemeindehäuser zu bekommen.

Laut Schmidt kann das kirchliche Public Viewing positive Effekte für den Gemeindealltag haben. "Ich glaube, dass die Hemmschwelle, ins Gemeindehaus zu gehen, bei vielen gesunken ist", so der ehrenamtliche Sportbeauftragte. Die Kirche habe gezeigt, dass sie offen und freundlich auf die Menschen zugehe.

Auch die Informationsstände und Gesprächsangebote der Kirche auf den Fan-Meilen in den WM-Städten seien gut angenommen worden. "Das war ein bisschen wie Kirchentagsatmosphäre", berichtete der frühere Präsident des EKD-Kirchenamtes. Zudem sei der Fußball Thema in zahlreichen Predigten gewesen.

Schmidt zeigte sich erfreut über die WM-Stimmung im ganzen Land: "Herausragend war, dass mit einer freundlichen Gelassenheit in Frieden und ohne jede Aggressivität gefeiert wurde." Die Menschen hätten ganz unverkrampft Symbole wie die Deutschland-Flagge angenommen und hätten ein entspanntes Verhältnis zu ihrem Land gezeigt. Es sei deutlich geworden, dass Fußball "ein starkes Stück Leben", aber keine Ersatzreligion sei, sagte der EKD-Sportbeauftragte.

10. Juli 2006

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