Südkoreanische Theologin ausgezeichnet

Hannover (epd) . Die Theologin Meehyun Chung aus Südkorea erhält den Karl-Barth-Preis 2006 der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die nach dem Schweizer Theologen Karl Barth (1886-1968) benannte und mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung geht damit erstmals an eine Frau, wie die EKD am Mittwoch in Hannover mitteilte. Die Preisverleihung findet am 30. August 2006 in Berlin statt.

Durch die Auszeichnung solle die Arbeit von Chung gewürdigt werden, "die dogmatische, ethische und politische Impulse aus dem Werk Karl Barths in der koreanischen Kirche und Gesellschaft zur Geltung bringt", heißt es in der Begründung der Jury. Durch die Vermittlung der Theologie Barths in eine andere Kultur habe die Südkoreanerin den ökumenischen Austausch und Zusammenhalt der christlichen Gemeinde befördert.

Die 1963 in Seoul geborene Meehyun Chung ist Pastorin der koreanischen presbyterianischen Kirche. Sie studierte Deutsche Literatur und Philosophie und Theologie, später nahm sie ein Theologiestudium an der Universität Basel auf. Seit Anfang 2005 leitet sie die Abteilung "Women and Gender" der früheren Baseler Mission.

Der Karl-Barth-Preis der UEK erinnert an den Theologen Karl Barth und wird in der Regel alle zwei Jahre vergeben. Barth war einer der Hauptautoren der Barmer Erklärung der Bekennenden Kirche und gilt als der bedeutendste protestantische Theologe des 20. Jahrhunderts. Bisherige Preisträger sind neben anderen der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, der Theologe Hans Küng sowie der Theologe und Dichter Kurt Marti aus Bern. Den Karl-Barth-Preis 2004 hatte der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau erhalten.

07. Juni 2006

EKD-Pressemitteilung

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