Für Ökumene muss gekämpft werden

Mainz (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat sich für einen Fortschritt in den Beziehungen zur evangelischen Kirche ausgesprochen. In der Ökumene habe es schon oft Rückschläge gegeben, aber es gebe keine Alternative zum gemeinsamen Gespräch, sagte der Bischof am Freitag in Mainz. "Für die Ökumene muss gekämpft werden. Ich tue das", versprach Lehmann.

Besonders Paare in konfessionsverschiedenen Ehen leiden nach den Worten Lehmanns an der Spaltung der Christen. Die ökumenische Großwetterlage sei schwieriger geworden, wie der Ausstieg der evangelischen Kirchen aus der Überarbeitung der Einheitsübersetzung der Bibel zeige. Manche Streitfragen sollten zuerst theologisch sauber geklärt werden, bevor Einigkeit verkündet werde. Sonst entstünden Enttäuschungen. Unter Theologen erreichter Konsens komme nicht immer auf den verschiedenen Ebenen der Kirche an.

In vielen Fragen gibt es nach Lehmanns Worten jedoch eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Kirchen. So veranstalteten die katholische und die evangelische Kirche gemeinsam die "Woche für das Leben", die dieses Jahr vom 29. April bis 6. Mai stattfindet. "Die Zusammenarbeit mit den Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche gehört zu meinen Sternstunden", bekannte der Mainzer Bischof.

21. April 2006

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