Wie kommt der Regenbogen an den Himmel?

Neue Buchreihe zur "Sendung mit der Maus"

Greifswald/Köln (epd). «Verdient der Papst auch Geld?» «Wie kommt der Regenbogen an den Himmel?» «Haben alle Engel Flügel?» - Das sind nur drei von vielen Kinderfragen zu Gott und der Welt, deren Beantwortung so manchen Erwachsenen in Verlegenheit bringen kann. Doch nun hilft die Maus. Jene Zeichenfigur, die seit mittlerweile 30 Jahren in der vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) produzierten «Sendung mit der Maus» über den Bildschirm flimmert und Kinder mit ihren Lach- und Sachgeschichten erfreut.

«Was Kinder wissen wollen, erschließt sich am besten aus ihren Fragen», sagt Hilla Stadtbäumer, verantwortliche Redakteurin der «Maus-Sendung». Deshalb habe man unter dem Motto «Frag doch mal...» im vergangenen Jahr eine große Aktion gestartet, bei der alle Kinder aufgerufen waren, der Maus ihre wichtigste Frage zu stellen. Mit beachtlichem Erfolg: Innerhalb von nur sieben Wochen seien weit mehr als 75.000 Fragen eingegangen.

Viele von ihnen seien bereits in den Sendungen beantwortet worden, erzählt Redakteurin Stadtbäumer. Und nachdem aus den 40 meistgestellten Fragen ein erstes Buch entstanden sei, erscheine nun Anfang April ein zweites unter dem Titel «Frag doch mal die Maus - Fragen zu Gott, der Welt und den großen Religionen». «Wir hatten rund 750 Fragen zu religiösen Themen. Und die kann man in der Sendung einfach schlecht in Szene setzen», sagt Stadtbäumer.

Beantwortet werden die 40 ausgewählten Fragen des zweiten Bandes von dem Greifswalder Theologen Roland Rosenstock. Der Juniorprofessor hat bereits an anderen Medienprojekten wie dem Internetportal www.kirche-entdecken.de mitgearbeitet und ist sich sicher: «Was Kinder heute über Religion wissen, erfahren sie zum größten Teil aus den Medien.» Denn für Eltern sei es zunehmend schwierig, im religiösen Bereich Antworten zu geben. Entweder, weil sie keine Berührung mehr mit der Kirche hätten, weil ihnen das Wissen fehle, «oder weil sie diesen Themen keine Relevanz mehr beimessen», vermutet Rosenstock.

Dabei spiegelten Fragen wie «Warum trägt meine Mitschülerin ein Kopftuch?» oder «Was sind religiöse Fanatiker?» auch die Ängste von Kindern wider. Umso wichtiger sei es, Gespräche über interreligiöse Fragen bereits mit Kindern zu führen. «Deshalb habe ich bei der kindergerechten Aufarbeitung der Fragen alle Religionen berücksichtigt», unterstreicht Rosenstock. Für Hilla Stadtbäumer ist es ein philosophisches Buch geworden, von dem sie hofft,dass nicht nur Kinder darin schmökern, sondern auch die Eltern.

Geld für seine Arbeit bekommt der Papst übrigens keines, erklärt Rosenstock in seinem Buch. Alles, was ein Papst so zum Leben brauche, «von neuen Socken bis zum Rasierzeug», besorgten ihm seine Mitarbeiter. Was aber nicht heiße, dass der Papst kein Geld haben darf. Denn: «Geld, das er schon auf dem Konto hatte, bevor er Papst wurde, darf er behalten.»

31. März 2006

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