Leipzig: Wieder Friedensgebet und Mahnwache für entführte Ingenieure

Leipzig (epd). Rund 200 Menschen haben am Montagabend in Leipzig bei einer weiteren Mahnwache an das Schicksal der beiden im Irak entführten sächsischen Ingenieure erinnert. In der Nikolaikirche waren zuvor etwa 100 Menschen zum traditionellen Friedensgebet zusammengekommen. Dabei bekräftigten sie die Bitte um Freilassung der Techniker, die am 24. Januar im Norden des Irak verschleppt worden waren. Ihre Fürbitte galt zudem den vier christlichen Friedensaktivisten, die bereits seit 26. November im Irak verschleppt sind.

Pfarrer Christian Führer verlas einen Brief von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Darin ermutigt der Minister die Leipziger, «ihr großartiges Engagement» bei den Mahnwachen fortzusetzen. Steinmeier habe ihm in einem Telefonat erläutert, dass er nicht selbst an den Mahnwachen teilnehmen könne, da diese sonst im Irak als staatliche Aktionen wahrgenommen würden, sagte Führer. Der Minister habe zugesagt, nach Freilassung der beiden Geiseln zum Dankgottesdienst nach Leipzig zu kommen.

Bei der mittlerweile elften Mahnwache vor der Kirche hielten viele Menschen Kerzen in den Händen oder trugen grüne Bänder als Hoffnungszeichen an der Kleidung. An der Nordseite der Nikolaikirche, an der die Mahnwachen seit Ende Januar stattfinden, reihen sich auf eine Länge von 30 Metern Kerzen zur Erinnerung an die Irak-Geiseln aneinander. An Kirchenwand sind Transparente angebracht, auf denen in deutscher und arabischer Sprache Freiheit für die Geiseln René Bräunlich und Thomas Nitzschke gefordert wird.

Ein Krisenstab des Auswärtigen Amts bemüht sich bislang ohne Erfolg um eine Freilassung der Ingenieure. Für Donnerstag ist vor der Nikolaikirche die nächste Mahnwache geplant.

07. März 2006

 

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