Kirchen rufen zum Gebet für Opfer von Bad Reichenhall auf - Ökumenische Notfallseelsorger helfen vor Ort

Bad Reichenhall (epd). Die Kirchen in Bayern haben nach dem Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall den Angehörigen der Opfer ihre Anteilnahme und Unterstützung zugesichert. "Unser Glaube verbindet uns intensiv gerade mit Menschen in Kummer, Verzweiflung und Leid", erklärte am Dienstag die Münchner Regionalbischöfin und Vertreterin des evangelischen bayerischen Landesbischofs, Susanne Breit-Keßler. Auch der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, reagierte mit Betroffenheit auf das Unglück, bei dem am Montag mehrere Menschen getötet und viele verletzt wurden.

Kardinal Wetter erklärte: "Unsere herzliche Anteilnahme gehört den Familien der Opfer. Stunden, die von Freude am Sport geprägt waren, endeten in diesem tragischen Unglück und rissen geliebte Menschen aus dem Leben." In einer solchen Situation falle es schwer, Trost zu spenden. Letztlich seien nach christlichem Glauben aber die Toten und die Lebenden in Gottes Hand. Dies sei das einzige, was trösten könne.

In das Mitgefühl und die Gebete seien alle Opfer des Halleneinsturzes und ihre Angehörigen und vor allem die Menschen eingeschlossen, die um das Schicksal von Vermissten bangen, so die Regionalbischöfin Breit-Keßler. Vor Ort engagiere sich die evangelische Kirche rund um die Uhr in Notfallseelsorge und Krisenintervention, um den von der Katastrophe betroffenen Menschen beizustehen. Besondere Hilfe leisteten die katholischen und evangelischen Seelsorger den Familien, deren Angehörige noch nicht geborgen werden konnten.

Das katholische Erzbischöfliche Ordinariat München würdigte die Zusammenarbeit im ökumenischen Team der Notfallseelsorge. Auch die Kooperation mit den Kriseninterventionsteams von Berchtesgaden und der Bergwacht habe sich sehr bewährt. Die Notfallseelsorger aus dem Landkreis waren bereits gestern Nachmittag am Unglücksort und betreuten während der ganzen Nacht die Verletzten und die Angehörigen der Opfer, hieß es weiter.

Der Malterser-Hilfsdienst will mit der Polizei eine Telefon-Hotline für Angehörige des Unglücks einsetzen. "Hier kann jeder anrufen, der Angehörige vermisst oder seelischen Beistand braucht", erklärte Peter Volk von dem Hilfswerk. Die Sondereinsatzgruppe des Malter Hilfsdienstes und das Malteser Kriseninterventionsteam habe die ganze Nacht Angehörige betreut. Dazu habe auch gehört, Todesnachrichten zu überbringen und Angehörige bei der Identifizierung von Opfern zu begleiten.

03. Januar 2006

 

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