Köhler und Bischof Huber nehmen an Trauerfeier für Schutz teil

Hannover/Berlin (epd). An der Beisetzung des Taizé-Gründers Roger Schutz an diesem Dienstag nehmen aus Deutschland Bundespräsident Horst Köhler und der Berliner Bischof Wolfgang Huber teil. Dies teilten das Bundespräsidialamt und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Montag in Berlin und Hannover mit. Der Schweizer evangelische Theologe Schutz war am vergangenen Dienstag während eines Gottesdienstes im französischen Taizé im Alter von 90 Jahren von einer offenbar geistig verwirrten Frau erstochen worden.

Der EKD-Ratsvorsitzende Huber erklärte am Montag, die Frömmigkeit und Spiritualität der Brüder aus Taizé habe mehrere Generationen evangelischer Christen geprägt. Es liege ihm sehr daran, durch seine Teilnahme am Trauergottesdienst die tiefe Verbundenheit der evangelischen Kirche in Deutschland mit dem evangelischen Pastor und ökumenischen Prior Roger Schutz auszudrücken. Für viele Menschen sei die Begegnung mit ihm prägend gewesen. Einige Lieder aus Taizé hätten einen festen Platz im evangelischen Gesangbuch gefunden.

Die Trauerfeier beginnt nach Angaben der Bruderschaft von Taizé um 14.00 Uhr. Für diejenigen, die keinen Platz in der Versöhnungskirche bekommen, soll der Gottesdienst auf eine Großleinwand übertragen werden. Frère Roger war zuvor in der Kirche der Versöhnung aufgebahrt worden. Das Bayerische Fernsehen wird den Trauergottesdienst für Frère Roger aus der Versöhnungskirche Taizé von 13.30 Uhr bis 16 Uhr live übertragen.

Der gewaltsame Tod von Schutz war weltweit mit großer Betroffenheit aufgenommen worden. Der aus Stuttgart stammende katholische Theologe Bruder Alois Löser (51) hat seine Nachfolge angetreten. Roger Schutz hatte in den 40er Jahren die ökumenische Gemeinschaft von Taizé in Burgund gegründet. Heute leben dort mehr als 100 Brüder aus rund 25 Ländern. Seit Ende der 50er Jahre treffen sich Jugendliche in Taizé. Alljährlich kommen bis zu 100.000 junge Menschen zu den traditionellen Taizé-Jugendtreffen am Jahresende in einer europäischen Großstadt zusammen.

22. August 2005

 

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