Stichwort: Ökumenische Gemeinschaft von Taizé

Frankfurt a.M. (epd). Der am Dienstag ermordete Schweizer Theologe Roger Schutz galt als einer der großen spirituellen Persönlichkeiten des Christentums. In den 40er Jahren gründete er die ökumenische Gemeinschaft von Taizé in Burgund. Der damals 25-jährige Pfarrerssohn wollte in der Zeit des Zweiten Weltkriegs «die Zerrissenheit unter den Christen und die Konflikte in der Menschheit» überwinden helfen. Dazu zog er sich 1940 in das kleine Dorf Taizé bei Cluny in Südburgund (Frankreich) zurück.

Heute leben in der ökumenischen «Communauté de Taizé» mehr als 100 Brüder aus rund 25 Ländern. Viele arbeiten zudem in den Armenvierteln der Welt. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie mit Einkünften aus ihrer Arbeit. Sie haben sich zur Ehelosigkeit sowie zu einem Leben in materieller Gütergemeinschaft verpflichtet. Bekannt geworden ist die Kommunität von Taizé auch durch einprägsame, meditative Lieder, die unter Christen in aller Welt verbreitet sind.

Seit Ende der 50er Jahre kommen Jugendliche nach Taizé. In den Sommerwochen zählt die Kommunität regelmäßig mehrere tausend Besucher. 1986 besuchte auch Papst Johannes Paul II. die Gemeinschaft. Alljährlich kommen bis zu 100.000 Jugendliche zu den traditionellen Taizé-Jugendtreffen am Jahresende in einer europäischen Großstadt zusammen.

17. August 2005

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