EKD-Ratsvorsitzender würdigt ermordeten Taizé-Gründer Schutz

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat mit großer Betroffenheit auf die Ermordung des Taizé-Gründers Roger Schutz reagiert. Der 90-jährige evangelische Theologe habe unzählige vor allem junge Menschen geprägt und eine geistliche Heimat finden lassen, erklärte der Berliner Bischof am Mittwoch in Hannover.

Schutz war von einer offenbar geistig verwirrten Frau am Dienstagabend während eines Gottesdienstes mit einem Messer angegegriffen und schwer verletzt worden. Er starb nach Angaben der Polizei kurz danach. Sein Tod in den Tagen des katholischen Weltjugendtages in Köln zeichne die Verbindung von Schutz zur Jugend auf tragische Weise nach, fügte Huber hinzu. Der Lebensweg von Schutz sei von einem tief im Glauben verwurzelten Engagement für die Ökumene geprägt gewesen.

Dass er von Kardinal Joseph Ratzinger, dem heutigen Papst Benedikt XVI., während des Trauergottesdienstes für Johannes Paul II. die Eucharistie empfing, sei nun zu einem letzten und prägenden Bild seines ökumenischen Engagements geworden.

«Frère Roger war ein Mensch der Versöhnung, des Trostes und der Zuversicht aus dem Glauben. Er möge allen Halt geben, die jetzt um ihn trauern», so der EKD-Ratsvorsitzende weiter. Der Schweizer Schutz hatte in den 40er Jahren die ökumenische Gemeinschaft von Taizé in Burgund gegründet. Heute leben in der ökumenischen «Communauté de Taizé» mehr als 100 Brüder aus rund 25 Ländern.

17. August 2005

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