Aktuelles Stichwort: Holocaust-Mahnmal

Berlin (epd). Das zentrale deutsche Holocaust-Mahnmal in Berlin soll an die sechs Millionen Juden Europas erinnern, die in der NS-Zeit ermordet wurden. Es steht auf einer 19.000 Quadratmeter großen Freifläche südlich des Brandenburger Tores. Die 2.711 Stelen sind bis zu fünf Meter hoch und wurden symmetrisch auf einem sanft, aber unregelmäßig abgesenkten Gelände angeordnet. Dessen wellenförmige Gestalt wird von jedem Standort aus anders wahrgenommen. Der mehrfach geänderte Entwurf stammt vom New Yorker Architekten Peter Eisenman.

Das Durchschreiten der Pfeilerreihen, die auf schwankendem Boden zu stehen scheinen, könne beim Besucher ein Gefühl der Verunsicherung, nicht aber auswegloser Überwältigung erzeugen, so die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Ergänzt wird das Stelenfeld durch einen unterirdischen "Ort der Information", an dem sich die Besucher über Verlauf und Opfer des Völkermordes an den Juden informieren können.

Der Errichtung des Mahnmals ging eine über 15-jährige Kontroverse um seine Gestaltung voraus. 1988 hatte die Publizistin Lea Rosh eine entsprechende Idee des Historikers Eberhard Jäckel erstmals öffentlich aufgegriffen. Die Kosten für das Denkmal beliefen sich auf 27,6 Millionen Euro. Sie wurden vom Bund getragen, der auch das Gelände im Zentrum Berlins zur Verfügung stellte. Das Mahnmal wird an diesem Dienstag eingeweiht.

09. Mai 2005