Bischof Huber warnt vor Gleichgültigkeit gegen Antisemitismus

Berlin (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat mit einem Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin des Kriegsendes vor 60 Jahren gedacht. Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, warnte am Sonntag in seiner Predigt vor Gleichgültigkeit gegenüber Ungerechtigkeit und Antisemitismus.

Der Anspruch des 8. Mai laute, dass Gleichgültigkeit ein Ende haben müsse, sagte der oberste Repräsentant von knapp 26 Millionen Protestanten in Deutschland laut seinem vorab verbreiteten Manuskript. Dazu gehöre die Gleichgültigkeit gegenüber Armut, Arbeitslosigkeit, gegenüber der Missachtung von Fremden und dem Schüren antisemitischer Vorurteile.

Stattdessen gelte die Verpflichtung, für Gerechtigkeit einzutreten, Versöhnung zu stiften und den Frieden zu wahren, so der Bischof von Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Das Eintreten für Frieden und Versöhnung komme jedoch nicht ohne die Erinnerung an den Abgrund menschlicher Bosheit und ihrer Folgen aus. Daher seien nicht jene die Ewiggestrigen, die sich erinnerten, sondern die, die vergäßen und verdrängten.

08. Mai 2005