Verbraucher kaufen mehr faire Waren

Bonn (epd). Verbraucher kaufen immer mehr fair gehandelte Waren. Der Umsatz von «Transfair»-Produkten in Deutschland sei im vergangenen Jahr um 13 Prozent gegenüber 2003 gewachsen, sagte Transfair-Geschäftsführer Dieter Overath am Dienstag in Bonn. Insgesamt seien Lebensmittel-Produkte im Gesamtwert von 57,5 Millionen Euro mit dem Siegel des Vereins für einen gerechten Handel verkauft worden.

Angesichts des harten Preiskampfs auf dem Lebensmittelmarkt sei die Entwicklung des Absatzes von Transfair-Produkten besonders erfreulich, sagte Overath. Gründe für das Umsatzplus sieht er darin, «dass Geschmack und Idee beim Konsumenten ankommen». Mehrere Produkte seien für ihre Qualität ausgezeichnet worden. 45 Prozent aller Waren trügen zudem das schwarz-blau-grüne Transfair-Siegel aus biologischem Anbau.

Das meistverkaufte Produkt in der Transfair-Warenpalette ist weiter Kaffee. Der Kaffeeabsatz stieg 2004 nach Transfair-Angaben um sechs Prozent. Dazu habe die Umstellung vieler Firmenkantinen und Universitätsmensen auf Transfair-Kaffee beigetragen, sagte Overath. Zugleich bieten demnach immer mehr Supermarktketten Bananen und Süßwaren mit dem Siegel an.

Auch die zu Transfair gehörende Initiative gegen illegale Kinderarbeit in der Teppichindustrie, Rugmark, verzeichnete 13 Prozent mehr Absatz. In Deutschland wurden laut Overath im vergangenen Jahr Teppiche für insgesamt 58 Millionen Euro mit dem Rugmark-Siegel verkauft.

Der gemeinnützige Verein Transfair handelt nicht selbst mit Waren, sondern vergibt seit 1992 sein Siegel für Produkte, die nach festgelegten sozialen und wirtschaftlichen Kriterien hergestellt wurden. Ziel von Transfair ist, den Herstellern in Afrika, Asien und Lateinamerika ein sicheres Einkommen und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu garantieren.

Rugmark wurde 1995 von indischen Nichtregierungsorganisationen, deutschen und internationalen Hilfswerken und der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) gegründet.

26. April 2005