EKD hofft auf Fortschritte in Ökumene unter Benedikt XVI.

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat zur Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. am Sonntag erneut seine Hoffnung auf Fortschritte in der Ökumene zum Ausdruck gebracht. Evangelische und katholische Christen seien in ihren Wurzeln aufs Engste miteinander verbunden, erklärte Huber am Donnerstag in Hannover in einem Brief an das katholische Kirchenoberhaupt. Viele evangelische und katholische Christen sehnten sich nach einer vertieften Gemeinschaft der Kirchen.

Besonders Menschen in evangelisch-katholisch gemischten Familien hätten die Hoffnung, auch gemeinsam Eucharistie oder Abendmahl miteinander feiern zu können, fügte Huber hinzu. Die Kirchen der Reformation und die römisch-katholische Kirche seien "in unserer Verschiedenheit" eins. Bleibende Unterschiede müssten als Ausdrucksformen des gemeinsamen Glaubens wahrgenommen werden.

Mit Papst Benedikt XVI. sei ein Papst gewählt worden, der die deutsche Situation mit ihrem Nebeneinander einer nahezu gleich großen Anzahl von katholischen und evangelischen Christen kennt, so der Repräsentant von mehr als 25 Millionen Protestanten. Als Kardinal habe Joseph Ratzinger theologische Beiträge geleistet, die weit über die katholische Kirche hinaus die Christenheit insgesamt und die weltliche Öffentlichkeit beeindruckt hätten. Ratzinger habe mit seiner Arbeit bisher vielen Menschen Orientierung gegeben.

Huber gratulierte der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und ihrem Vorsitzenden, Kardinal Karl Lehmann, zur Wahl von Ratzinger zum neuen Papst. Er freue sich mit den katholischen Christen in Deutschland über den raschen Abschluss der Wahl. Dies zeuge von der großen Einmütigkeit des Kardinalskollegiums. Er sei überzeugt, dass ein ökumenischer Dialog auch in Zukunft nur auf der Grundlage eines klaren eigenen Profils möglich sei. Darin wisse sich die EKD mit dem neuen Papst einig, heißt es in dem Schreiben Hubers an Lehmann.

21. April 2005