"Woche für das Leben" der Kirchen in Kassel eröffnet

Kassel (epd). In Kassel ist am Samstag die bundesweite «Woche für das Leben» mit einem ökumenischen Gottesdienst zentral eröffnet worden. Das Motto «Mit Kindern - ein neuer Aufbruch» soll nach Angaben der katholischen und der evangelischen Kirche in Deutschland eine Ermutigung dazu sein, die großartige Chance eines Lebens mit Kindern zu nutzen. Mit der Initiative wollen die Kirchen Mut machen, diesen neuen Aufbruch mit Kindern zu wagen.

Wegen der Trauerfeierlichkeiten für Papst Johannes Paul II. konnte Kardinal Karl Lehmann nicht wie ursprünglich geplant an der Eröffnung teilnehmen. Er wurde durch Bischof Heinz Josef Algermissen aus dem Bistum Fulda vertreten. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hatte im Vorfeld der Eröffnung darauf hingewiesen, dass Deutschland in der Geburtenrate weltweit an 190. Stelle in der Welt rangiere.

Auf hundert Deutsche kämen derzeit lediglich 63 Kinder und lediglich 39 Enkel, fügte Huber hinzu. Kinder und Familien müssten daher zum zentralen Thema der Reformdiskussion dieses Jahres werden, forderte der Berliner Bischof. Auch Karl Lehmann hatte es als inakzeptabel bezeichnet, dass Kinder in vielen Fällen ein Armutsrisiko darstellten. Hier gebe es einen dringenden Handlungsbedarf, den die Politik noch viel deutlicher als bisher wahrnehmen müsse.

Nach der Eröffnung war rund um die Kasseler Martinskirche ein Familienfest geplant. Für den Nachmittag stand ein Gesprächsforum mit Bischof Huber, Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke, der hessischen Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) sowie der Kasseler Sozialdezernentin Anne Janz (Grüne) im Rathaus auf dem Programm.

09. April 2005