Wechsel in methodistischer Kirche

Wenner folgt Bischof Klaiber

Frankfurt a.M. (epd). Die neue Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, Rosemarie Wenner, tritt am 1. April ihr Amt an. Die 49-jährige Theologin war im Februar zur Nachfolgerin von Bischof Walter Klaiber gewählt worden. Der Ökumene-Experte Klaiber geht nach fast 16 Jahren Ende März in den Ruhestand. Die methodistische Kirche vertritt rund 64.000 Christen.

Mit der in Eppingen bei Heilbronn geborenen Wenner steht zum ersten Mal eine Frau an der Spitze der evangelischen Freikirche. Sie wolle einen Schwerpunkt in der Ökumene setzen und zudem die Arbeit ihres Vorgängers Klaiber fortsetzen, hatte die Frankfurter Superintendentin nach ihrer Wahl erklärt. «Mir ist es wichtig, dass wir nah bei der christlichen Botschaft bleiben, aber auch bei den Menschen.»

Der scheidende Bischof Klaiber ist seit 2001 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Der promovierte Theologe war von 1971 bis 1989 Dozent für Neues Testament am methodistischen Theologischen Seminar in Reutlingen, seit 1977 dessen Direktor. 1989 wurde er zum Bischof seiner Kirche gewählt. Daneben hat er auf nationaler und internationaler Ebene zahlreiche kirchliche Ämter inne. Er ist auch Vorsitzender des Verwaltungsrates der Deutschen Bibelgesellschaft.

Die methodistische Kirche geht auf den britischen Geistlichen John Wesley (1703-1791) zurück und steht auf dem Boden der Reformation. Die Methodisten legen einen besonderen Akzent auf die persönliche Frömmigkeit und das bewusste Bekenntnis des christlichen Glaubens.

Die Evangelisch-methodistische Kirche ist der deutsche Zweig der United Methodist Church, zu der sich den Angaben zufolge mehr als elf Millionen Christen zählen. Zur weltweiten methodistischen Kirchenfamilie gehören rund 70 Millionen Menschen.

30. März 2005