Bischof Huber: Reisen in Tsunami-Region sind "Gratwanderung"

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat sich zurückhaltend zu Reisen in die Tsunami-Region geäußert. Ein Besuch der von der Flutwelle Ende Dezember betroffenen asiatischen Länder bleibe eine «Gratwanderung zwischen Mitgefühl und den eigenen Wünschen, zwischen Respekt und Takt», sagte der Berliner Bischof am Samstag im Rundfunk Berlin-Brandenburg. In Berlin findet derzeit die weltweit größte Tourismusmesse ITB statt.

Wer in solche Katastrophenregionen fahre, werde wahrnehmen, wie viel dort noch zu tun sei, sagte Huber weiter. «Mein Rat an alle Reisenden heißt: Prüfen Sie Ihre Motive!» Zur Eröffnung der Internationalen Tourismus-Börse am Freitagabend hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zu Reisen in die von der Flut betroffenen Länder aufgerufen.

12. März 2005

Originalmeldung des RBB:

Katastrophe

Bischof Huber zurückhaltend zu Tourismus in Katastropenländer

Landesbischof Wolfgang Huber hat sich zurückhaltend zu Reisen in Tsunami-Länder geäußert. Ein Besuch der vom Seebeben Ende Dezember betroffenen südasiatischen Länder bleibe eine "Gratwanderung zwischen Mitgefühl und den eigenen Wünschen, zwischen Respekt und Takt", sagte Huber am Samstag im RBB-Hörfunk. Wer in solche Katastrophenregionen fahre, werde wahrnehmen, wie viel in ihnen noch zu tun sei, so der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). "Mein Rat an alle Reisenden heißt: Prüfen Sie Ihre Motive!" Auch vor dem Seebeben habe es für den Tourismus nach Südasien "sehr unterschiedliche Gründe" gegeben. Am Freitag war bekannt geworden, dass die Polizei drei weitere Berliner Todesopfer der Flutkatastrophe in Südasien identifiziert hat. Damit erhöht sich die Zahl der Berliner Todesopfer auf zwölf. Derzeit sind noch 28 Vermissten-Fälle ungeklärt.

Quelle: RBB, 12. März 2005