Berlin will Schüler gegen Antisemitismus fit machen

Berlin (epd). Berliner Schüler sollen mit einem Pilotprojekt auf die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus vorbereitet werden. Mit dem Projekt «Fit machen - Für Demokratie und Toleranz» sollen an Schulen so genannte «Youth Trainer» ausgebildet werden. Ziel sei es, Schüler zum selbstbewussten Auftreten gegen antisemitische Tendenzen in ihrem Umfeld zu befähigen, sagte Bildungsstaatssekretär Thomas Härtel (SPD) am Dienstag vor Journalisten in der Bundeshauptstadt.

Das Pilotprojekt läuft an drei Berliner sowie an einer Potsdamer und einer Dresdner Schule. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung sowie dem Landesinstitut für Schule und Medien und dem Büro des American Jewish Committee in Berlin. Für das auf Erfahrungen aus den USA aufbauende Trainingsprogramm wurden in den vergangenen Wochen an den Schulen Gruppen von sechs bis acht Jungen und Mädchen aus der achten und neunten Schulklasse gebildet.

Sie sollen in den kommenden zwei Jahren von zwei Trainerinnen über jüdische Geschichte, antisemitische Stereotypen sowie Argumentations- und Präsentationstechniken geschult werden. Fortbildungsprojekte für Lehrer ergänzen das Programm. Die Kosten des Programms für die ersten beiden Jahre betragen 170.000 Euro. Aufgebracht wird das Geld unter anderem vom Landesinstitut und der «Stiftung Erinnern, Verantwortung und Zukunft».

08. März 2005