Kirchliche Weltbünde rufen an Weihnachten zur Hoffnung auf

Genf (epd). Die großen kirchlichen Weltbünde haben in ihren Weihnachtsbotschaften trotz zahlreicher Konflikte zu Zuversicht aufgerufen. Die christliche Botschaft zeige Wege aus persönlicher Angst, Hass, Krieg und Gier, erklärte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf. Der Lutherische Weltbund (LWB) ermutigte dazu, die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht aufzugeben.

Der Weltkirchenrat bekräftigte, Christen müssten die Gebote von Jesus Christus in den Mittelpunkt ihres Lebens stellen: «Die frohe Botschaft, dass Jesus Christus in die Welt kommt und unter uns wohnt, ist in dieser Welt eine Quelle der Erleichterung, denn durch sein Leben und seine Lehren hat er uns den Weg gezeigt, der zum Frieden führt.» Jesus rufe dazu auf, den Geist der Rache, des Hasses und der Rivalität zu überwinden.

Der Lutherische Weltbund erinnerte an das Zentrum des christlichen Glaubens. Gott sei gegenwärtig, wo immer das Wort verkündigt und Wein ausgeteilt werde, erklärte der LWB-Präsident, der US-amerikanische Bischof Mark Hanson, in Genf: «Gott wohnt wahrhaftig bei uns und nimmt das Leid der Welt auf sich, die er so liebt, auch heute noch.» Christen hätten eine wichtige Rolle im Kampf gegen «Völkermord und Umweltzerstörung, Trennmauern und kriegerischen Auseinandersetzungen, Ausbeutung und Unterdrückung».

Der 1948 gegründete ÖRK ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen in mehr als 120 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied im Weltkirchenrat, arbeitet in einigen Arbeitsfeldern jedoch mit. Der 1947 gegründete Lutherische Weltbund ist die globale Dachorganisation christlicher Kirchen, die in der Tradition des Reformators Martin Luther (1483-1546) stehen. Ihm gehören 138 Mitgliedskirchen in 77 Ländern mit rund 65 Millionen Mitgliedern an.

22. Dezember 2004