Lutheraner geißeln Gewalt an Frauen und Kindern

Genf (epd). Der Lutherische Weltbund ist besorgt über zunehmende Menschenrechtsverletzungen an Frauen und Kindern in vielen Staaten der Welt. Zahllose Frauen und Kinder in Industrie- und Entwicklungsländern würden Opfer von sexueller Gewalt und Menschenhandel, sagte Generalsekretär Ishmael Noko am Mittwoch zum Auftakt einer achttägigen Konferenz des LWB-Rates in Genf.

Auch die wirtschaftliche Ausbeutung und der Missbrauch junger Menschen seien in vielen Ländern ein großes Problem, sagte Noko. So würden junge Männer von Rebellen-Bewegungen mit Gewalt zum Kriegsdienst gezwungen. Wettbewerb und Materialismus hätten «den Wert eines Menschen auf seine Leistung oder Produktivität reduziert».

«Selbst Lippenbekenntnissen zu den Idealen der Solidarität und des Mitgefühls scheinen aus der Mode gekommen zu sein», sagte der simbabwische Theologe. Religiöse und wirtschaftliche Spaltungen erwiesen sich als immer tiefer und gefährlicher. Die 49 Mitglieder des LWB-Rates bilden das höchste Entscheidungsgremium des Weltbundes zwischen den alle sechs Jahre stattfindenden LWB-Vollversammlungen. Die Ratstagung bis zum 7. September steht unter dem Leitwort «Zusammenwachsen - auseinander wachsen».

01. September 2004