Huber: Kirche muss Glauben als "geistlichen Markenkern" pflegen

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche, Wolfgang Huber, hat die Kirche aufgerufen, sich auf den Glauben als «geistlichen Markenkern» zu konzentrieren. Wer von der Kirche in erster Linie gesellschaftliche Orientierung erwarte, der missverstehe sie als eine «Bundesagentur für Werte», sagte der Berliner Bischof am Mittwoch einem vorab verbreiteten Manuskript zufolge in Hannover. Es mangele den Christen eher an Glaubensmut als an politischen Themen. Deswegen sei ein neues Nachdenken über den Glauben notwendig.

Eine Konzentration auf den Glauben bedeute aber nicht die Abwendung vom gesellschaftlichen Engagement, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Seine Kirche wolle bei gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen kritisch fragen, was dem Einzelnen damit zugemutet werde. «Wir erheben unsere Stimme für die, die unter die Räder kommen und in unzumutbare Lebenssituationen hineingeraten», so Huber. Es sei aber nicht Aufgabe der Kirche, praktikablere Vorschläge zu entwickeln.

25. August 2004