Bischof Hein: Lizenz für Forschungsklonen ist "fatales Signal"

Kassel (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, hat die erste britische Lizenz für das Klonen menschlicher Embryonen kritisiert. Sie sei «ein fatales Signal für Menschenwürde und Ethik in der gesamten Europäischen Union», erklärte Hein am Freitag in Kassel. Damit werde das Tor für eine Haltung und Praxis geöffnet, die das menschliche Leben endgültig instrumentalisiere und verzwecke.

Die britische Behörde für Menschliche Fortpflanzung und Embryologie hatte am Mittwoch erstmals einen Antrag zum Klonen von Embryos zu Forschungszwecken genehmigt. Mit ihren Stammzellen wollen Forscher Krankheiten heilen. Die Entscheidung der britischen Behörde dürfe keinesfalls Nachahmer in anderen europäischen Ländern finden, forderte Bischof Hein. In Deutschland müsse am strikten Klonverbot festgehalten werden.

Hein kritisierte besonders die «Heilsversprechen» der Befürworter therapeutischen Klonens, wonach sich durch den Verbrauch von Embryonen schwerste Erkrankungen wie Krebs, Diabetes oder Parkinson heilen ließen. Dafür fehle bislang jeder konkrete Beleg. Der Bischof regte an, dass stärker als bisher die Forschung mit Stammzellen aus dem Gewebe von Erwachsenen, so genannten adulten Stammzellen, gefördert werden solle. Dieses Verfahren könne der Wissenschaft dienen, ohne dass menschliches Leben getötet werden muss.

13. August 2004