EKD-Auslandsbischof fordert Stärkung der Vereinten Nationen

Hannover (epd). Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Rolf Koppe, hat von Politikern eine Stärkung der Vereinten Nationen und des Völkerrechts gefordert. Das in der UN-Charta vereinbarte Gewaltverbot dürfe nicht ausgehöhlt werden, da es auch die Menschenrechte schütze, sagte der Theologe einem Manuskript zufolge am Freitag bei der zweitägigen Bundestagung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) in Hannover.

"Der Bau von Rechten, die zwischen Völkern und einzelnen Menschen gelten, darf nicht eingerissen werden, gerade auch nicht mit dem moralischen Anspruch, den Terror zu bekämpfen", betonte Koppe. Die Politik dürfe Menschenrechte nicht im Zuge der Terrorismusbekämpfung aufgeben. Dazu gehöre auch, die Sicherheitshaft für Ausländer nicht unmenschlich auszuweiten sowie ein tragfähiges Zuwanderungsgesetz zu verabschieden und zu praktizieren.

Der Vizepräsident des EKD-Kirchenamtes, Hermann Barth, hob die christlich-jüdische Tradition als einen Beitrag zur Zivilisierung der Welt hervor. Er begrüßte die jüngste Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom 9. Juni zum Ladenschluss. Sie sei ein ermutigendes Zeichen dafür, dass sich auch eine säkulare Gesellschaft den Sinn für heilige Zeiten bewahren oder ihn wieder gewinnen könne.

25. Juni 2004