EKD will auf alternative Bestattungskultur reagieren

Hannover (epd). Die christliche Bestattungskultur ist nach Ansicht der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Schwinden. Der Grund dafür sei das zunehmende Interesse am individuellen Umgang mit Tod und Sterben, erklärte die EKD am Freitag in Hannover bei der Vorstellung der Broschüre «Herausforderungen evangelischer Bestattungskultur». Anlass sind neue Bestattungsgesetze in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern.

Im Gegensatz zur katholischen Kirche äußerte sich die EKD verhalten positiv zu dem zunehmenden Angebot der so genannten Friedwald-Bestattungen. Unter bestimmten Voraussetzungen sei die Friedwald-Konzeption «mit den christlichen Grundüberzeugungen zur Würde des Toten(-Gedenkens) jedenfalls nicht völlig inkompatibel». Nach Ansicht der Deutschen Bischofskonferenz lässt der Friedwald dagegen zentrale Elemente einer humanen und christlichen Bestattungskultur vermissen.

Bundesweit gibt es bisher weniger als zehn Friedwälder. Bei der Bestattung in einem Friedwald kann die Asche in einer biologisch abbaubaren Urne an den Wurzeln eines Baumes anonym oder mit einer Namensplakette beigesetzt werden. Für evangelische und katholische Christen hat die Hoffnung auf die Auferstehung von den Toten bei einer Beerdigung zentrale Bedeutung.

Hinweis: Die 23-seitige Broschüre «Herausforderungen evangelischer Bestattungskultur - Ein Diskussionspapier» kostet 95 Cent und kann gegen Rechnung beim Kirchenamt der EKD, Herrenhäuserstr. 12, 30419 Hannover, bestellt werden (versand@ekd.de).

26. März 2004