Papst erhält an diesem Mittwoch den Aachener Karlspreis

Vatikanstadt (epd). Papst Johannes Paul II. erhält an diesem Mittwoch den außerordentlichen Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen. Damit soll die Bedeutung des Kirchenoberhaupts für den europäischen Integrationsprozess sowie sein Bemühen um Frieden und Menschenrechte gewürdigt werden. Die Verleihung findet im Vatikan statt und ist damit unabhängig vom diesjährigen regulären Karlspreis. Mit diesem wird der Präsident des EU-Parlaments, Pat Cox, am 20. Mai in Aachen ausgezeichnet. Der Sonderpreis wird erstmals vergeben.

Zur Preisverleihung im Vatikan werden rund 140 Gäste erwartet, darunter der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD), Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sowie der Karlspreisträger und Ex-Bundespräsident Walter Scheel.

Der Papst lebe wie kein anderer die europäischen Werte vor, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung. "Seine Begegnungen demonstrieren, dass Völker, Religionen und Kulturen harmonisch miteinander leben können, ohne dass ein Staat deswegen auf die Wahrheit, so wie er sie erkennt, verzichten müsste." Die Karlspreisgesellschaft würdigt die Rolle Johannes Pauls II. für die Überwindung kommunistischer Diktaturen, die Integration der osteuropäischen Länder sowie seinen Kampf gegen Krieg und Antisemitismus.

Der Karlspreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen in Europa. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Konrad Adenauer, Helmut Kohl, König Juan Carlos I., Vaclav Havel, Tony Blair, Bill Clinton, François Mitterand und im vergangenen Jahr Valéry Giscard d'Estaing. Die Auszeichnung ist mit einer symbolischen Summe von 5.000 Euro dotiert, die nach Angaben des Aachener Bürgermeisters Jürgen Linden beim Papst entfällt. Das  Kirchenoberhaupt erhält die Urkunde und die Medaille.

23. März 2004