Huber warnt vor wachsender Altersarmut

Mainz (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat vor zunehmender Altersarmut als Folge der Sozialreformen gewarnt. Es sei notwendig, die Situation der älteren Menschen genau wahrzunehmen, schrieb er in einem Beitrag für die Allgemeine Zeitung Mainz (Samstags-Ausgabe). Dabei müsse differenziert werden zwischen denen, die neben ihrer Rente hohe andere Einkünfte beziehen und daher einen solidarischen Beitrag zur Entlastung Jüngerer leisten könnten, sowie denjenigen, die ausschließlich auf eine geringe Altersversorgung angewiesen seien.

"Wir müssen uns über die absolute Höhe einer Mindestrente verständigen", forderte der Berliner Bischof. Besonders notwendig sei es zudem, die Situation von Familien zu verbessern, wie dies auch das Bundesverfassungsgericht vom Gesetzgeber schon lange verpflichtend gefordert habe.

Die Grundgedanken des bundesdeutschen Sozialstaats seien maßgeblich aus christlichen Wurzeln entwickelt worden, unterstrich er. Sie dürften bei den notwendigen Reformen sowohl aus ethischen wie auch aus ökonomischen Gründen nicht aufgegeben werden. Aus diesem Grunde sei jeder Ansatz zu unterstützen, der dazu diene, die Nachhaltigkeit der sozialen Sicherungssysteme herzustellen und gleichzeitig Altersarmut zu vermeiden und eine gerechte Lastenverteilung zwischen Familien und Kinderlosen zu erreichen.

13. März 2004