Bischof Huber: Kindergärten leisten Beitrag zu Gewaltfreiheit

Berlin (epd). Kindergärten können dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, zufolge einen entscheidenden Beitrag zur Gewaltfreiheit leisten. Durch die Vermittlung von Werten und ethischen Normen könnten Kindertagesstätten zu Gerechtigkeit und einer Kultur des Friedens erziehen, sagte Huber bei einer Tagung des Bundesfamilienministeriums und der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder am Mittwoch in Berlin laut seinem vorab verbreiteten Manuskript.

In evangelischen Kindergärten müsse das christliche Profil so gewahrt bleiben, dass es als Grundlage für Freiheit, interkulturelle Begegnung und Toleranz erkennbar sei, forderte der oberste Repräsentant der EKD. Zugleich seien Tageseinrichtungen auch ein «Schutzraum für das behütete Aufwachsen von Kindern». Da die Familie aber nicht ersetzt werden könne, fördere die Kirche Familien und Kindergärten.

Es sei mittlerweile unumstritten, Kindergärten nicht nur als Betreuungs- oder Aufbewahrungsmöglichkeiten zu sehen, sondern als Bildungseinrichtungen ernst zu nehmen, sagte Huber. Diesen Ansatz mit Leben zu füllen, bleibe aber eine große Aufgabe. Die Verantwortung der Kirche in diesem Bereich sei auch für Frauen wichtig, die mehr Freiräume für ihre berufliche Entwicklung bräuchten.

In Deutschland gibt es rund 9.000 evangelische Kindertagesstätten, die von 540.000 Kindern besucht werden. In den Einrichtungen arbeiten 61.000 Personen.