Bibelgesellschaft mahnt behutsamen Umgang mit Lutherbibel an

Stuttgart (epd). Eine neue Bearbeitung der Lutherbibel muss der Deutschen Bibelgesellschaft zufolge «ausgesprochen behutsam» geschehen. Die gegenwärtige Diskussion über neue Bibelübersetzungen sollte nicht mit einer erneuten Revision der Lutherbibel vermischt werden, erklärte die Bibelgesellschaft am Dienstag in Stuttgart. Die Rechte für die Lutherbibel lägen allein bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). «Und nur sie kann über eine Überarbeitung entscheiden», so der Generalsekretär der Bibelgesellschaft, Jan-A. Bühner.

Der Münchner Theologieprofessor Michael Schibilsky hatte zuvor eine neue Bibelübersetzung in «gegenwartsnaher Erzählsprache» vorgeschlagen, mit der neue Leserschichten erschlossen werden könnten. Dafür will er prominente Autoren gewinnen. Der Theologe ist Mitglied des Verwaltungsrates und des Programmausschusses der Deutschen Bibelgesellschaft. Der Programmausschuss wird sich laut Schibilsky in Kürze mit dem Vorschlag befassen.

Die Bibelgesellschaft verwies darauf, dass es bereits deutsche Bibelübersetzungen in der Gegenwartssprache gebe. So verbinde die «Gute Nachricht Bibel» zeitgemäßes Deutsch mit großer Zuverlässigkeit bei der Textwiedergabe. Der interkonfessionell erarbeitete Text wende sich an Leser, die mit der klassischen Kirchensprache nicht mehr vertraut seien.

Zudem arbeite die Bibelgesellschaft an einer speziellen Übersetzung für Jugendliche. Diese werde sich in einer bewusst einfachen Sprache an bisherige Nicht-Bibelleser wenden.

27. Januar 2004