Kirchentag erwartet 2005 in Hannover 100.000 Teilnehmer

Bischöfin Käßmann für «ökumenische Dimension» des Christentreffens

Hannover (epd). Der 30. Deutsche Evangelische Kirchentag 2005 in Hannover steht unter der Losung «Wenn dein Kind dich morgen fragt...». Mit diesem Bibeltext aus dem 5. Buch Mose wolle der Kirchentag die wesentlichen Aspekte von Vergangenheit und Tradition, Gegenwart und Verantwortung sowie Zukunft verknüpfen, sagte Kirchentagspräsident Eckhard Nagel am Montag vor Journalisten in Hannover. Es werde mit rund 100.000 Teilnehmern gerechnet, die Kosten werden etwa 12,5 Millionen Euro betragen.

Die Generalsekretärin des Kirchentages, Friederike von Kirchbach (ehemals Woldt), sagte, der Kirchentag wolle Fragen nach Ziel und Verantwortung im Leben stellen. Die fast altmodisch wirkende biblische Verantwortung sei das Besondere im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen. «Und die biblische Basis ist auch als gemeinsame Grundlage mit den katholischen Christen - gerade nach dem erfolgreichen Ökumenischen Kirchentag von Berlin - von herausragender Bedeutung», so von Kirchbach. 

Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann sprach sich für eine klar erkennbare ökumenische Dimension des Kirchentags vom 25. bis 29. Mai 2005 aus. «Ich wünsche mir sehr, dass viele Katholiken, Methodisten, Baptisten und Orthodoxe dieses Ereignis auch als ihren Kirchentag betrachten», betonte sie. Bei der Ökumene gehe es um weltweite Themen wie Menschenrechte oder Bildung, die nicht in nationalen Grenzen diskutiert werden sollten, betonte die Theologin. 

Das Land Niedersachsen wird sich mit 3,1 Millionen Euro am Kirchentag beteiligen, die Stadt Hannover mit 2,3 Millionen, die Landeskirche mit 2,8 Millionen und der Bund mit 0,5 Millionen Euro. Rund 50.000 Dauerteilnehmer sollen in Schulen untergebracht werden. Die Beiträge von 79 Euro für eine Dauerkarte sollen stabil bleiben. Die Organisatoren rechnen mit einer Beteiligung von rund 800 Initiativen und Gruppen, die sich auf dem «Markt der Möglichkeiten» präsentieren werden.

Die Stadt Hannover, in der 1949 der erste evangelische Kirchentag stattfand, ist nach weiteren Kirchentagen 1967 und 1983 zum vierten Mal Gastgeberin. Der Kirchentag soll zum Teil auf dem Messegelände stattfinden, aber auch in der Innenstadt. Hier ist ein umfangreiches Open-Air-Programm mit vier bis fünf Großbühnen und einem Kinderzentrum geplant. Der Abschlussgottesdienst soll nicht im Stadion, sondern auf einem großen Platz gefeiert werden. 

26. Januar 2004