Huber fordert «Mut zu echten Reformen»

Mainz (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat «Mut zu echten Reformen» verlangt. Die Ende vergangenen Jahres beschlossenen Sozialreformen verdienten den Namen Reform eigentlich nicht, schreibt der Berliner Bischof in einem Beitrag für die in Mainz erscheinende «Allgemeine Zeitung» (Samstagsausgabe). Beim nächsten Reformanlauf müsse daher «weiter gesprungen werden».

Zugleich warnte Huber davor, die Schere zwischen Reich und Arm größer werden zu lassen. «Wir werden nicht umhin kommen, soziale Errungenschaften einzuschränken, wenn wir sie erhalten wollen», so der evangelische Theologe. Das dürfe aber nicht auf Kosten derer geschehen, die schon jetzt Not leiden.

Huber war am Freitagabend in Berlin zum Bischof der seit Jahresbeginn bestehenden Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gewählt worden. Der 61-Jährige steht seit 1994 an der Spitze der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, die sich zu Beginn dieses Jahres mit der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz vereinigt hat. Seit November vergangenen Jahres ist er zugleich Ratsvorsitzender der EKD und damit höchster Repräsentant der mehr als 26 Millionen evangelischen Christen in Deutschland.

10. Januar 2004