Experten der Bundesregierung beleuchten außerschulische Bildung

Bildung und Erziehung außerhalb der Schule ist zentrales Thema des zwölften Kinder- und Jugendberichtes der Bundesregierung, der zurzeit von einer Expertenkommission erarbeitet wird. Im Mittelpunkt stehe dabei insbesondere die Frage, wie das Bildungsangebot über den Schulunterricht hinaus sowie die frühkindliche Erziehung verbessert werden könne, sagte der Leiter des Gremiums, der Erziehungswissenschaftler Thomas Rauschenbach, am Donnerstag bei einer Tagung der Kommission vor Journalisten in Halle. 

Bildung sei eines der Schlüsselthemen für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft, betonte Rauschenbach, der auch Direktor des in München ansässigen Deutschen Jugendinstitutes ist. In der unabhängigen Kommission zeichne sich der Vorschlag eines «Paradigmenwechsels» in der Bildungspolitik ab. Bildung sollte sich künftig an den Lebensläufen von Kindern und Jugendlichen orientieren und nicht vorrangig von Institution und Schulen ausgehen.

Strittig sei in der Kommission das Thema einer «Ganztagsschule für Alle» und ob deren Besuch Pflicht werden sollte, hieß es.

Ein Kinder- und Jugendbericht ist gesetzlich für jede Wahlperiode vorgeschrieben. Das aktuelle Papier soll den Angaben zufolge Anfang 2005 fertig gestellt sein und im darauf folgenden Herbst mit einer Stellungnahme der Regierung Bundestag und Bundesrat vorgelegt werden. Der im Juni 2003 vom Familienministerium berufenen Kommission gehören sieben Mitglieder an, darunter Sozialpädagogen, Vertreter von Sozialverbänden und ein Volkswirtschaftler.