«Lokale Bündnisse» sollen Lebensbedingungen für Familien verbessern

Mit Bündnissen zwischen Kommunen und der ortsansässigen Wirtschaft sollen die Lebensbedingungen für Familien in Städten und Gemeinden verbessert werden. Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) rief dazu am Donnerstag in Berlin die Initiative «Lokale Bündnisse für Familie» ins Leben. Familien seien noch immer der Kern der Gesellschaft, sagte Schmidt.  

Die Bündnisse sollen dazu führen, dass etwa Kommunen die  Öffnungszeiten ihrer Kindergärten nach den Bedürfnissen der  Unternehmen ausrichten, während Firmen ihre Arbeitszeiten familienfreundlich gestalten oder Patenschaften für Spielplätze und Kinderheime übernehmen. Eine Verbesserung der Angebote für Familien sei ohne die finanzielle Unterstützung der Industrie nicht zu  leisten, sagte der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma, der im Kuratorium der Initiative sitzt. 

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, berichtete, dass bereits 30 Prozent der Industrie- und Handelskammern Mitglied in solchen Bündnissen seien. Der DIHK werde zudem eine Broschüre herausbringen mit Ratschlägen für Unternehmen, die familienfreundlicher werden wollten. 

Die Bundesregierung unterstützt die Initiative, die ein Gesamtvolumen von 4,23 Millionen Euro hat, mit 296.000 Euro in diesem Jahr. Zwei Millionen Euro stellt die EU zur Verfügung. An der Finanzierung beteiligt sind auch die Hertie- und die Bertelsmann-Stiftung. Die fachliche Begleitung hat das Deutsche Jugendinstitut übernommen. Das Familienministerium hat in Berlin ein Service-Büro eingerichtet, das Kommunen und Wirtschaft bei der Einrichtung von Familienbündnissen  beraten sowie positive Beispiele bekannt machen soll.