Taizé-Treffen in Hamburg beendet

60.000 beteten für Weltfrieden

Hamburg (epd). Mit einem Morgengebet ist am Freitag das 26. Jugendtreffen von Taizé in Hamburg zu Ende gegangen. Fünf Tage lang feierten 60.000 Menschen aus 34 Nationen den «Pilgerweg des Vertrauens» in der Hansestadt. Das neue Jahr wurde mit einem Gebet für den Weltfrieden und dem «Fest der Völker» begrüßt. Es war nach Köln, München und Stuttgart das vierte Taizé-Jahrestreffen in der Bundesrepublik und das erste in Norddeutschland.

«Die Schönheit eines Gebetes, bei dem wir gemeinsam singen, weckt in uns die Sehnsucht nach Gott», sagte Taizé-Gründer Roger Schutz (88) in seinem Schlussgebet in den Messehallen. Zugleich bedankte sich die geistliche Gemeinschaft aus dem südburgundischen Ort Taizé für die «überwältigende Gastfreundschaft» der Hamburger. Ohne das große Engagement der Gastfamilien, der Kirchen und der Stadt wäre diese Begegnung des Friedens nicht möglich gewesen, hieß es.

Für den Hamburger Erzbischof Werner Thissen war das Treffen «ein Gewinn für den Glauben und ein Gewinn für Hamburg». Der christliche Glaube habe sich hier «von seiner lebendigsten und anregendsten Seite gezeigt», erklärte er. «Bleibende Impulse für die Ökumene» erwartet auch Hamburgs Bischöfin Maria Jepsen. Das Taizé-Treffen habe gezeigt, wie sehr Christen über alle Konfessionsgrenzen hinweg einander verbunden sind. Es beweise auch, dass Jugendliche nicht nur auf «spektakuläre Events» ansprechbar seien, sondern sich auch den «schlichten Glaubens- und Gebetsritualen» stellen würden.

Etwa 30.000 Jugendliche waren allein aus Deutschland angereist. Aus dem Ausland stellten die Polen mit fast 12.000 Teilnehmern die größte Besuchergruppe, gefolgt von 3.500 Italienern, 2.600 Rumänen und 1.600 Serben. Auch aus Litauen, Slowenien, Russland, Portugal und Albanien waren junge Christen nach Hamburg gekommen.

Begeistert äußerten sich Kirchenvertreter vor allem auch über die perfekte Organisation des Treffens: Tausende von Helfern sorgten in den Gemeinden und in den Messehallen für einen reibungslosen Ablauf. Bis zu 40.000 Menschen wurden täglich von 500 Helfern in den Messehallen mit Mahlzeiten versorgt. Ausgegeben wurden den Angaben zufolge 140.000 Konservendosen, 40 Tonnen Äpfel, 100.000 Flaschen Wasser und 25.000 Liter Tee.

02. Januar 2004