EKD und konfessionelle Bünde wollen enger zusammenarbeiten

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Kirchenbünde von Lutheranern und Unierten wollen künftig enger zusammenarbeiten. Entsprechende Verträge zwischen der EKD, der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Union Evangelischer Kirchen (UEK) wurden am Mittwoch in Hannover paraphiert. Danach sollen die Aufgaben der Zusammenschlüsse künftig im Kirchenamt der EKD wahrgenommen werden, wo Amtsstellen der VELKD und der UEK eingerichtet werden. Die vereinbarten Vertragstexte werden nun in den 23 evangelischen Landeskirchen beraten. Sie sollen spätestens Anfang 2007 in Kraft treten.

Ziel der strukturellen Reform ist es nach EKD-Angaben, dass die Landeskirchen künftig so viele Aufgaben wie möglich gemeinsam wahrnehmen. Doppelstrukturen sollen abgebaut, der Austausch untereinander soll vertieft werden. Die bisherigen Zusammenschlüsse VELKD und UEK bleiben bestehen und behalten bestimmte Initiativ-, Gestaltungs- und Prüfungsrechte.

Der Protestantismus in Deutschland habe mit den Verträgen Gestaltungskraft bewiesen, erklärte der stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Christoph Kähler. Profil und Präsenz in der Öffentlichkeit würden gestärkt. Auch die Spitzenrepräsentanten der Lutheraner und Unierten, Bischof Hans-Christian Knuth und Bischof Ulrich Fischer, begrüßten das Zustandekommen der Vereinbarung. Damit würden Gemeinsamkeiten betont, sagte Fischer. Knuth hob hervor, dass die Eigenständigkeit der VELKD als Kirche und die Bindung an das lutherische Bekenntnis erhalten blieben.

Der EKD gehören alle 23 evangelischen Landeskirchen in Deutschland mit rund 25,8 Millionen Mitgliedern an. In der VELKD sind acht lutherische Kirchen vereinigt. Die UEK mit 13 Mitgliedskirchen ist aus den unierten Kirchen des alten Preußens und denen der «Arnholdhainer Konferenz» entstanden, der überwiegend Unierte und Reformierte Kirchen angehörten.

09. Dezember 2004