Huber: Taizé-Treffen ein unübersehbares Zeichen des Friedens

60.000 Jugendliche aus ganz Europa in Hamburg

Hamburg (epd). Rund 60.000 Besucher aus ganz Europa sind am Montag zum Taizé-Jugendtreffen in Hamburg eingetroffen. Die Teilnehmer, etwa die Hälfte aus Deutschland, verteilten sich auf ihre Unterkünfte in Schulen und Privatquartieren. "Wege des Vertrauens" heißt das Motto des größten europäischen Jugendtreffens der Gemeinschaft von Taizé, das bis zum 2. Januar erstmals in Hamburg stattfindet.

Das Jugendtreffen sei "ein unübersehbares Zeichen des Friedens und der Versöhnungsbereitschaft", erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, in Hannover. Er nannte es beeindruckend, wie viele Jugendliche sich auf den "Pilgerweg des Vertrauens" einließen.

In der evangelischen Kirchengemeinde St. Markus in Hamburg-Eimsbüttel wurden die Gäste am Mittag von Hamburgs Kirchenprominenz willkommen geheißen: Bischöfin Maria Jepsen und ihr katholischer Amtsbruder Hans-Jochen Jaschke ließen sich von der guten Laune der Gäste sichtlich anstecken - und übten sich in Völkerverständigung mit einem Sprachengemisch aus Deutsch, Französisch und Englisch.

11.600 Teilnehmer werden allein aus Polen erwartet, 3.500 aus Italien, 2.600 aus Rumänien, 1.600 aus Serbien. Weiter sind Gäste unter anderem aus Litauen, Slowenien, Kroatien, Lettland, Russland, Spanien, Portugal, Estland und Albanien vertreten.

Auch im Hamburger Umland sind Tausende von Gästen untergebracht. Allein in Lübeck werden 600 junge Leute erwartet. Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter will ihre Neujahrspredigt am 1. Januar zweisprachig auf Deutsch und Englisch halten. "Durch die Schönheit der Taizé-Gottesdienste und die jugendliche Begeisterung bei diesen Treffen bekommen wir Hilfestellung für unser eigenes Leben", sagte sie.

Die zentralen Veranstaltungen mit gemeinsamem Singen und Beten werden in den Hamburger Messehallen stattfinden. "Es werden keine Reden über Europa gehalten", so die Taizé-Brüderschaft. "Die jungen Menschen werden einfach fünf Tage lang zusammen leben und sich begegnen." In dieser "Einfachheit und Ehrlichkeit" lasse sich "das Verbindende entdecken". Damit könnten "Zeichen der Hoffnung" gesetzt werden.

In der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé in Burgund leben mehr als 100 Brüder aus rund 25 Ländern. Die Jugendtreffen finden alljährlich zum Jahresende in einer europäischen Großstadt statt.