Hamburg wird Pilgerstadt - 60.000 Jugendliche folgen Ruf von Taize

Hamburg (epd). Zum größten Jugendtreffen Europas werden vom 29. Dezember bis zum 2. Januar mehr als 60.000 Jugendliche in Hamburg erwartet. Sie folgen dem Ruf der ökumenischen Bruderschaft von Taize, der Hamburg über den Jahreswechsel zur «Pilgerstadt des Vertrauens» macht. Im Mittelpunkt des fünftägigen Treffens stehen zentrale Veranstaltungen in den Hamburger Messehallen, an den Vormittagen bieten über 300 Kirchengemeinden aller Konfessionen ein vielfältiges Besuchsprogramm.

«Nicht nur die Verantwortlichen der Völker gestalten die Zukunft», schrieb Taize-Gründer Frere Roger Schutz (88) in seinem Brief zum Hamburger Treffen. «Ganz einfache Menschen, kleine Leute können dazu beitragen, eine Zukunft des Friedens und des Vertrauens aufzubauen.» Frere Roger will persönlich an dem Treffen teilnehmen.

Neben den Messehallen stehen zahlreiche soziale und kulturelle Einrichtungen Hamburgs auf dem Besuchsprogramm, darunter die Bahnhofsmission, die Rathauspassage, die Kunsthalle und das Museum für Hamburgische Geschichte. Silvester wird in den beteiligten Kirchengemeinden das «Fest der Völker» gefeiert.

Die Taize-Gemeinschaft mache deutlich, wie sehr die Bibel und das Bekenntnis die Christen aller Konfessionen verbinde, sagte der katholische Erzbischof Werner Thissen. Es wäre «wunderbar, wenn diese
Anstöße dauerhaft bei uns blieben».

Für die evangelische Bischöfin Maria Jepsen ist das Treffen der Jugend Europas ein «Zeichen der Hoffnung und Ermutigung in einer Welt, in der viele Menschen nach tragenden Sinnperspektiven suchen». Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) äußerte die Hoffnung, dass das Treffen von einer «Stimmung von Offenheit, Toleranz und Hilfsbereitschaft» geprägt sein möge.

Die Jugendtreffen der ökumenischen Bruderschaft aus dem französischen Ort Taize finden seit 1978 jeweils zum Jahresende in einer europäischen Großstadt statt - zuletzt in Paris, Budapest, Barcelona und Mailand. Hamburg ist nach Köln (1984), München (1993) und Stuttgart (1996) die vierte deutsche «Taize-Stadt».