Über 8.000 Menschen bei Christvesper an der Dresdner Frauenkirche

Dresden (epd). Über 8.000 Menschen haben am Dienstagabend vor der Dresdner Frauenkirche an der traditionellen Christvesper unter freiem Himmel teilgenommen. Dabei äußerte sich der sächsische Landesbischof Volker Kreß besorgt über die Folgen "sozialer Umbrüche". Den Deutschen gehe es zwar "erstaunlich gut", sagte er in seiner Predigt. In einem reichen Land dürfe aber "niemand in seiner Sorge um das Morgen auf der Strecke bleiben".

Entscheidend dabei sei allerdings nicht der Lebenskomfort, sondern die Menschlichkeit als "anzumahnender Wert unserer Gesellschaft". Beeindruckt von der äußerlich fast vollständig wiederhergestellten Frauenkirche zeigte sich der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU). Der Wiederaufbau werde von der Begeisterung der Menschen getragen, sagte er. Die Vollendung und Wiedereinweihung der Kirche im Herbst 2005 rücke immer näher.

Die Vesper findet seit 1993 jährlich auf der Baustelle unter freiem Himmel statt. Sie gilt als die größte Weihnachtsfeier in Ostdeutschland. Nach fast zehnjähriger Bauzeit fielen im September dieses Jahres die Baugerüste an den Außenmauern. Mit dem Bau der steinernen Laterne und der Turmhaube auf der Kuppel befinden sich die Arbeiten für die äußere Wiederherstellung der Kirche in der Endphase.

Die 1743 fertig gestellte Frauenkirche prägte mit ihrer monumentalen Kuppel über 200 Jahre lang das Stadtbild von Dresden. Bei den Bombenangriffen im Februar 1945 wurde der Barockbau fast vollständig
zerstört. 1993 hatte der schätzungsweise 128 Millionen Euro teure Wiederaufbau begonnen. Die Wiedereinweihung ist für den 30. Oktober 2005 vorgesehen.