Trendforscher: Ein Kind ist das wichtigste Statussymbol der Zukunft

Weihnachten, Ostern und Halloween werden als Familienrituale inszeniert

B e r l i n (idea) – Was erwarten Trendforscher an neuen Entwicklungen im kommenden Jahr? Daniel Dettling, Chef der Berliner Vordenker-Schmiede „berlinpolis“, sieht die Spaßgesellschaft am Ende. Die Menschen hätten begriffen, daß Geld allein nicht glücklich mache. „Werte gewinnen an Bedeutung, familiäre Bindungen werden wichtiger“, sagte der 32jährige Politikwissenschaftler gegenüber der „Bild am Sonntag“ (Berlin). Nach seiner Ansicht wird ein Kind wichtigstes Statussymbol der Zukunft. „Aber auch für die eigenen Eltern da zu sein, sie zu pflegen, wird als ein Luxus empfunden, für den wir bereit sind, viel Geld auszugeben.“ Der Gründer des Trendbüros Hamburg und Professor für Kommunikationsdesign, Peter Wippermann, sagt voraus, daß Feste wie Weihnachten, Ostern, aber auch Halloween wichtiger und als Familienrituale inszeniert werden, weil die gemeinsame Zeit im Alltag knapper wird. Nach seiner Ansicht ist der Leistungsgedanke zurückgekehrt. „Die Deutschen wollen raus aus der Krise und packen es an.“

Einfachheit: Mit Freunden zu Hause essen

Wippermann geht davon aus, daß der gehobene Mittelstand 2004 finanziell weiter abrutscht und deshalb preisbewußt, aber auch spaßorientiert einkauft. Für den Mitbegründer der Hamburger Trend- und Marktforschungsagentur „Ears and Eyes“ (Ohren und Augen), Oliver Leisse, ist im kommenden Jahr Einfachheit angesagt. Wahre Freunde lade man zum Essen nach Hause ein, lasse sie übernachten und frühstücke gemeinsam. Im Restaurant treffe man sich nur noch mit guten Bekannten, zu denen die Beziehung nicht so eng sei.