Terre des hommes: Bei Weihnachtseinkäufen an Kinderarbeit denken

Bonn (epd). Das Kinderhilfswerk terre des hommes hat dazu aufgefordert, bei Weihnachtseinkäufen nach Waren ohne Kinderarbeit zu fragen. «Wir möchten Konsumenten bitten, wo immer möglich, Produkte mit einem Warenzeichen des fairen Handels zu kaufen», sagte Barbara Küppers von terre des hommes in Bonn vor Journalisten. Die Verbraucher sollten sich auch nach den Arbeitsbedingungen in den Zulieferfirmen erkundigen.

Die Erfahrung zeige, dass das Interesse der Kunden ein deutlicher Anreiz für Firmen sei, Schritte gegen Kinderarbeit zu unternehmen. Weltweit müssen nach Schätzungen rund 210 Millionen Jungen und Mädchen unter 15 Jahren arbeiten, so terre des hommes. Allein in Indien gebe es etwa 50 Millionen arbeitende Kinder, zum Beispiel in Textilfirmen und Edelsteinschleifereien, die auch für den Export produzierten.

Das Kinderhilfswerk sprach sich gegen Boykotte oder Konsumverweigerung aus. Dies bringe den arbeitenden Kindern keinen Nutzen. Es sei vielmehr wichtig, ihnen den Besuch einer Schule zu ermöglichen. In Indien hätten viele Kinder mit zehn Jahren die Schule abgebrochen, um Geld zu verdienen, damit sie ihre Familien unterstützen könnten, sagte Küppers.