Rheinische Kirche sieht neues Magazin «Chrismon» als Modell

Düsseldorf (epd). Die Evangelische Kirche im Rheinland hat am Dienstag ihr neues Monatsmagazin «Chrismon plus Rheinland» vorgestellt, das zum Jahresende die traditionsreiche Wochenzeitung «Der Weg» ablöst. Die Zeitschrift könne ein Modell auch für andere Landeskirchen sein, «die publizistische Stimme der evangelischen Kirche konzentrierter, profilierter und ansprechender» nach außen zu tragen, sagte der Vizepräsident der rheinischen Kirche, Christian Drägert, auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf.

Das Magazin solle eine breite Leserschaft ansprechen und Informationen aus dem Gebiet der rheinischen Kirche unterhaltsam, emotional und positiv vermitteln, erläuterte Chefredakteurin Judith Weber. Das 84 Seiten starke Magazin enthält 32 rheinische Seiten. Die Nullnummer wurde in einer Auflage von 110.000 Exemplaren gedruckt und soll flächendeckend an Kirchenkreise und Gemeinden verteilt werden.

Die 52 überregionalen Seiten stammen von «Chrismon plus», der um Kirchenthemen erweiterten Ausgabe des Hamburger Magazins «Chrismon». Das Nachfolgeprodukt des «Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatts» wird in einer Auflage von gut 1,5 Millionen Exemplaren monatlich der Wochenzeitung «Die Zeit» sowie der «Frankfurter Rundschau», der «Sächsische Zeitung», dem «Tagesspiegel» und der «Süddeutsche Zeitung» beigelegt.

Präses Nikolaus Schneider äußerte die Hoffnung, dass die rheinische Kirche mit dem neuen Printprodukt «im öffentlichen Gespräch überzeugend präsent» sein werde. Neben den bisherigen «Weg»-Abonnenten sollten auch neue Leserschichten gewonnen werden. Die Zeitung «Der Weg» soll nach 57 Jahren Ende Dezember zum letzten Mal erscheinen. Die unter Auflagenschwund leidende Wochenzeitung liegt derzeit noch bei knapp 29.000 verkauften Exemplaren.

Geschäftsführer Andreas Krzok hofft auf mindestens 20.000 zahlende Abonnenten von «Chrismon plus Rheinland». An die Stelle der Kirchenzeitung «Der «Weg» sollen neben dem Magazin auch monatliche Newsletter für Mitarbeiter und für so genannte Multiplikatoren und ein Medienservice für Gemeindebrief-Redaktionen treten. Die rheinische Kirche erhofft sich von der Umstrukturierung eine jährliche Kostenersparnis von einer Million Euro.

Drägert geht davon aus, dass auch andere große Landeskirchen demnächst auf ein Chrismon-plus-Modell umsteigen. Vermutlich seien aber nicht alle 24 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dazu bereit, sagte Drägert mit Blick auf die Kirchengebietspresse. Die hannoversche Landeskirche prüft derzeit eine «Chrismon»-Variante.

«Chrismon plus Rheinland» kostet 30 Euro im Jahr, ein Probeabo von vier Exemplaren wird für 7,50 Euro angeboten. Bestellt werden kann unter Telefon 0211/91511-22 oder E-Mail unter der Adresse leserservice@chrismon-rheinland.de