Huber ruft Christen und Muslime zur Suche nach Konfliktlösungen auf

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat Christen und Muslime zur gemeinsamen Suche nach Konfliktlösungen für die zahlreichen Brennpunkte weltweit aufgerufen. In einem am Montag in Hannover veröffentlichten Grußwort zum Ende des Fastenmonats Ramadan erklärte Huber, zu den Aufgaben gehöre es, Spannungen abzubauen, Gerechtigkeit zu fördern und Versöhnung zu praktizieren.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, forderte Christen und Muslime in Deutschland auf, ein «Beispiel für gelingendes Miteinander» zu geben. Christen, Muslime und Juden hätten eine gemeinsame Verpflichtung für den Frieden. Diese erwachse aus dem gemeinsamen Glauben an einen Schöpfergott, schrieb Lehmann in einer Grußbotschaft.

Huber dankte den in Deutschland lebenden Muslimen insbesondere für die Gastfreundschaft gegenüber Andersgläubigen während des Ramadan. Solche Begegnungen ermöglichten das Kennenlernen der Traditionen und Bräuche des jeweils anderen. Für die «heftigen und sehr schmerzlichen Konflikte, die uns auch gegenwärtig in Atem halten», gebe es offenbar keine einfachen und schnellen Lösungen. Umso wichtiger sei es, die wechselseitigen Kontakte zu pflegen.

Für die Muslime in aller Welt beginnt an diesem Dienstag das Fest des Fastenbrechens. Das «Eid al fitr» ist der krönende Abschluss des Ramadan und neben dem Opferfest das höchste islamische Fest. Für die Muslime endet jetzt ein Monat der Enthaltsamkeit, der Besinnung und der inneren Einkehr. In Deutschland leben rund 3,1 Millionen Muslime. Weltweit wird ihre Zahl auf etwa eine Milliarde Menschen geschätzt.