Schmidt wird Kirchenpräsident der reformierten Kirche

Emden (epd). Pastor Jann Schmidt (Leer) wird Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche. Die Gesamtsynode wählte den 55-jährigen Theologen am Donnerstagabend in Emden mit 21 von 60 Stimmen zum Nachfolger des scheidenden Landessuperintendenten Walter Herrenbrück.

Im ersten Wahlgang erhielten Pastorin Anke Dittrich aus Harzgerode und Schmidt je 16 Stimmen, Pastorin Sabine Dreßler-Kromminga aus Braunschweig und der Theologische Rat Alfred Rauhaus aus Leer je 14 Stimmen. Im zweiten Wahlgang genügte die einfache Mehrheit, die Schmidt erhielt. Die weiteren Stimmen entfielen auf Dittrich (19), Dreßler-Kromminga (10) und Rauhaus (10).

Herrenbrück geht im April nächsten Jahres mit 65 Jahren in den Ruhestand. Er ist seit 1987 als Landessuperintendent ranghöchster hauptamtlicher Theologe seiner Kirche. 1999 wurde er für eine verkürzte Amtszeit wiedergewählt. Sein Nachfolger soll im Mai in das neu geschaffene Amt des Kirchenpräsidenten eingeführt werden. Der Kirchenpräsident vertritt die Kirche nach außen und leitet die Verwaltung in Leer. Zur Evangelisch-reformierten Kirche gehören rund 191.000 Mitglieder in 142 Kirchengemeinden zwischen Ostfriesland und Bayern.

«Fröhlich im Glauben» - Schmidt leitet ab Mai die reformierte Kirche

Emden (epd). Pastor Jann Schmidt aus Leer wird im Mai kommenden Jahres Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche. Die Gesamtsynode bestimmte den 55-jährigen Theologen am späten Donnerstagabend in Emden zum Nachfolger des scheidenden Landessuperintendenten Walter Herrenbrück. Der gebürtige Ostfriese wird im neu geschaffenen Amt des Kirchenpräsidenten seine Kirche nach außen vertreten und die Verwaltung in Leer leiten. Zur Evangelisch-reformierten Kirche gehören rund 191.000 Mitglieder zwischen Ostfriesland und Bayern.

Der begeisterte Segler und verheiratete Vater dreier erwachsener Söhne ist davon überzeugt, dass sich die Kirche nicht zuviel mit sich selbst beschäftigen darf. Die Gesellschaft brauche «eine Kirche, die fröhlich im Glauben Gesellschaft und Politik kommentierend begleitet». Schmidt arbeitet bereits seit 28 Jahren in seiner Kirche: Nach der Vikarzeit war er Gemeinde- und Schulpastor sowie von 1984 bis 1990 Landesjugendpastor. Seitdem vertritt er versiert seine Kirche als Öffentlichkeitspastor.

Man solle das Amt des Kirchenpräsidenten nicht überbewerten, gibt sich der künftige Kirchenpräsident bescheiden. Es werde seine Aufgabe sein, «zu moderieren und neue Impulse zu geben». Dabei hat er ein klares Ziel vor Augen: «Das reformierte Profil darf nicht verwässert werden.»

Eines der Hauptprobleme der Kirchen sei die «schwindende Bindewilligkeit» in der Gesellschaft, sagt der künftige Kirchenpräsident, der auch auf Menschen zugehen will, die bisher kaum mit der Kirche in Berührung gekommen sind. Die reformierten Gemeinden müssen für ihn viel stärker zu «einladenden Gemeinden» werden.

In Zeiten knapper Kirchenfinanzen setzt Jann Schmidt auf eine Konsolidierung der kirchlichen Arbeit. Wegen der finanziellen Beschränkungen werde auch ein Personalabbau «sicher kein Tabuthema sein». Auch von einigen Einrichtungen werde man sich trennen müssen.