Huber: Erinnerung an Pogromnacht wach halten

Berlin (epd). Zum 65. Jahrestag der Pogromnacht vom 9. November 1938 hat der neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, dazu aufgerufen, das Gedenken an die Verbrechen der Nazi-Zeit wach zu halten. «Weil es für die meisten keine lebendige Erinnerung ist, müssen wir etwas dafür tun, dass es trotzdem im Gedächtnis bleibt», sagte der Berliner Bischof am Samstag im RBB-Hörfunk. Es sei viel Einsatz nötig, um den Tag nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und dafür einzutreten, dass sich Vergleichbares niemals wiederholt.

Der 9. November werde heute vor allem mit der Mauereröffnung verbunden, erklärte Huber. Im Gegensatz zur Pogromnacht sei das Geschehen von 1989 für viele Menschen «lebendige Erinnerung». Kaum noch bekannt dagegen seien noch weiter zurückliegende Ereignisse wie Adolf Hitlers Marsch auf die Feldherrnhalle im Jahr 1923 oder der Rücktritt von Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1918. Dies alles mache den 9. November zu einem «Sinnbild für die deutsche Geschichte» und wichtigen Erinnerungstag, «an dem Freude und Trauer, Fortschritt und Katastrophe, Dankbarkeit und Scham sich auf eigentümliche Weise miteinander verbinden», sagte der Bischof.