EKD will ihre Medien unternehmerischer führen

Entscheidung zu «Chrismon» für 2004 erwartet

Trier (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will ihre Medien unternehmerischer als bisher führen. Um der kirchlichen Inhalte Willen sei eine Konzentration der Kräfte nötig, sagte EKD-Medienreferent Robert Mehlhose am Rande der EKD-Synode am Montag in Trier. Zu den wichtigsten Unternehmen gehörten das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main und die Zeitschrift «Chrismon» in Hamburg, die aus dem «Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt» hervorgegangen ist.

Der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock erklärte, dass in einem Jahr eine Entscheidung über die Fortführung von «Chrismon» gefällt werden müsse, da das bisherige Modell nur bis 2005 gesichert sei. Das evangelische Monatsmagazin wird in einer Auflage von 1,5 Millionen Exemplaren den fünf Zeitungen «Die Zeit», «Frankfurter Rundschau», «Sächsische Zeitung», «Süddeutsche Zeitung» und «Tagesspiegel» beigelegt.

«Chrismon»-Chefredakteur Arnd Brummer sagte, nach Untersuchungen des Meinungsforschungs-Instituts Emnid gehe von «Chrismon» ein positiver Image-Transfer auf die evangelische Kirche aus. Jeden Monat würden 890.000 Exemplare der Beilage gelesen. Zusätzlich zu der Gratis-Beilage hätten die erweiterte Abonnement-Ausgabe «Chrismon plus» eine Auflage von 13.000 Exemplaren und die badische Regionalausgabe «Standpunkte» eine Auflage von 23.000. Eine weitere Regionalausgabe im Rheinland solle im Januar mit 25.000 bis 30.000 Exemplaren starten. Dort wird die evangelische Wochenzeitung «Der Weg» zum Jahresende eingestellt.

Der Geschäftsführer des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik, Jörg Bollmann, berichtete vor der Synode über die Konsolidierung des zentralen Medienunternehmens der evangelischen Kirche. Die wichtigsten Arbeitsfelder seien die Nachrichtenagentur Evangelischer Pressedienst (epd), die Evangelische Medienakademie sowie Mediendienstleistungen für die Kirche und die kirchliche Publizisitk.

Bollmann erklärte, dass zur Sanierung des GEP einige Arbeitsbereiche eingestellt worden seien. So würden Druckerei, Satz und Versand künftig nicht mehr im Haus, sondern extern besorgt. Zudem sei die Zeitschrift «medien praktisch» eingestellt und ein Fachreferat Medienpädagogik in der Evangelischen Medienakademie geschlossen worden. Das GEP baue bis zum Jahresende 19 von 130 Arbeitsplätzen ab.

Der Konsolidierungskurs des GEP dient Bollmann zufolge auch der Bündelung von Kräften in der evangelischen Publizistik. Er verwies darauf, dass parallel zu den Abbauprozessen neue Tätigkeitsfelder aufgebaut worden seien, etwa im Internet- und Beratungsbereich unter dem Markennamen «i-public». Die Nachrichtenagentur epd habe im Agenturmarkt stabil gehalten werden können, das Angebot der Nachrichtenagentur sei erweitert worden, beispielsweise um Infografiken.