Kardinal Lehmann sieht keine «ökumenische Eiszeit»

Trier (epd). Im Verhältnis zwischen der evangelischen und der katholischen Kirche herrscht nach Auffassung des Mainzer Kardinals Karl Lehmann keine «ökumenische Eiszeit». «Wir haben schon sehr viel erreicht», sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Sonntag in Trier. Es gebe aber noch «viel Schutt und einige Steine auf dem Weg», fügte er vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hinzu.

«Viele Menschen, nicht zuletzt aus den zahlreichen bekenntnisverschiedenen oder besser bekenntnisverbindenden Ehen bedrängen uns mit Recht», erklärte der Kardinal in seinem Grußwort. Manchmal geschehe der Fortschritt aber nur in kleinen Schritten. Gerade wenn Rückschritte und Verzögerungen drohten, müssten sich beide Kirchen gegenseitig stützen. Als besonders gelungenes Zeichen des Zusammenwirkens bezeichnete Lehmann den ersten Ökumenischen Kirchentag Ende Mai in Berlin.

Der Kardinal hob die gute Zusammenarbeit mit dem scheidenden EKD-Ratsvorsitzenden Manfred Kock und dessen Vorgängern hervor. In der Ökumene komme es auf theologische Arbeit, «gediegene Erklärungen und das gemeinsame Zeugnis» an. Wichtig sei aber auch «das offene, nüchterne und menschlich unkomplizierte Miteinander der Verantwortlichen in den einzelnen Kirchen».