EKD würdigt Heinz Zahrnt

Soest (epd). Der evangelische Theologe Heinz Zahrnt ist am Samstag im Alter von 88 Jahren gestorben. Der frühere Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags starb nach Angaben seiner Familie im Kreise von Angehörigen im westfälischen Soest. Der Autor populärer theologischer Bücher und Journalist galt als sachkundiger Vermittler von Themen aus Christentum, protestantischer Theologie und Kirche.

Mit Zahrnt sei eine wichtige Stimme des Protestantismus verstummt, erklärten der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock und die Präses der EKD-Synode, Barbara Rinke. «Wir trauern um einen Mann, der als Schriftsteller Gott zu seiner Sache gemacht hat», so Kock. Zahrnts Vorträge hätten über Jahrzehnte zu den «Glanzstücken» der evangelischen Kirchentage gehört, sagte Rinke.

Zahrnt war von 1950 bis 1975 theologischer Chefredakteur des «Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatts» und von 1971 bis 1973 Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags. In zahlreichen Büchern, Vorträgen und Artikeln plädierte der Theologe für eine zeitgemäße christliche Verkündigung und eine radikale Reform in kirchlicher Lehre und Praxis.

Der am 31. Mai 1915 in Kiel als Sohn eines Bankdirektors geborene Zahrnt studierte in Kiel, Marburg und Tübingen Theologie, Philosophie und Geschichte. Nach dem Kriegsdienst von 1941 bis 1945 war er Assistent an der Universität Wien, Pfarrer in Rosenheim und anschließend Studentenpfarrer in Kiel. In dieser Zeit promovierte er zum Doktor der Theologie.

Seine in viele Sprachen übersetzten Bücher prägten Generationen von Theologen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören «Die Sache mit Gott» (1966), «Gott kann nicht sterben» (1970), «Warum ich glaube» (1977) und «Gotteswende» (1989).