EKD wählt neuen Ratsvorsitzenden

Trier (epd). Die mit Spannung erwartete Wahl eines neuen Ratsvorsitzenden steht im Mittelpunkt, wenn ab Sonntag in Trier die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tagt. Das Kirchenparlament, das rund 26,45 Millionen Protestanten repräsentiert, wählt dazu gemeinsam mit der Kirchenkonferenz zunächst einen neuen Rat und aus dessen Mitte dann den Nachfolger für Manfred Kock, der in den Ruhestand geht. Daneben wird sich die Synode bis zum 7. November auch mit dem Bibeljahr befassen. Am Donnerstag kommt Bundespräsident Johannes Rau nach Trier.

Für den neuen Rat haben sich 21 Kandidaten zur Wahl gestellt, darunter acht Theologen. Neun der Bewerber sind Frauen. Synode und Kirchenkonferenz der EKD wählen gemeinsam 14 Ratsmitglieder. Für den Ratsvorsitz sind mehrere Namen im Gespräch, darunter der Berlin-brandenburgische Bischof Wolfgang Huber, die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann, der Bischof von Thüringen, Christoph Kähler, sowie der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich.

Der Bundespräsident wird die Synode am Donnerstag besuchen, wenn die Mitglieder des neu gewählten Rates ins Amt eingeführt werden. Neben Rau haben sich weitere prominente Gäste angemeldet: Zur Eröffnung am Sonntag kommen der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und Bundesfinanzminister Hans Eichel. Gäste sind auch der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Konrad Raiser, und seine Ehefrau Elisabeth Raiser, evangelische Präsidentin des Ökumenischen Kirchentags in Berlin.

Thematischer Schwerpunkt ist diesmal die «Bibel im kulturellen Gedächtnis» der Gesellschaft. Anlässlich des zu Ende gehenden Jahres der Bibel 2003 soll es unter anderem ein «Bibelquartett» geben, eine Talk-Show, an der auch die Sängerin Juliane Werding mitwirkt.

Weiter steht der Haushalt 2004 auf der Tagesordnung der 120 Synodalen. Er hat ein Volumen von insgesamt rund 204,59 Millionen Euro. Das ist nach EKD-Angaben ein leichter Zuwachs (plus 0,75 Prozent allgemein, plus ein Prozent für Sonderaufgaben) im Vergleich zum laufenden Etat. Für das folgende Jahr sind der EKD zufolge allerdings Einbußen um 1,35 Prozent bereits absehbar.