Lutherfilm: Positives Echo bei evangelischen Theologen

München (epd). Der «Luther-Film» hat bei evangelischen Theologen ein insgesamt positives Echo gefunden. Der «großartige Film» habe die «geistlichen Wurzeln» von Kirche und Gesellschaft wieder neu in das öffentliche Gespräch gebracht, sagte der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich am Dienstagabend bei der Filmpremiere in München. Der Film bringe das wichtigste Anliegen Luthers überzeugend zum Ausdruck, nämlich die «Liebe Gottes den Menschen nahe zu bringen».

Vor dem prominenten Premiere-Publikum hob der Bischof die in den letzten Jahren gewachsene Annäherung von evangelischer und katholischer Kirche hervor: Während nach Luther und der Kirchenspaltung viereinhalb Jahrhunderte die Trennung zwischen den Konfessionen im Mittelpunkt gestanden habe, werde seit viereinhalb Jahrzehnten das Verbindende gesucht. Wie der Bischof am Rande der Premiere sagte, sei das im Film gezeigte, historische Bild der katholischen Kirche inzwischen längst überholt. Katholische Theologen sagten nach der ersten Vorführung des Films in München, dass die katholische Kirche weitgehend als korrupt, weltlich und machtbewusst gezeichnet werde, was nur eine der historischen Dimension gewesen sei.

Der Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bernd Merz, hält den neuen Lutherfilm für «sehr gelungen». Der Film sei eine Kinofilm für die breite Masse, in dem die Historie sehr «elementarisiert» wieder gegeben werde, und keine historisch genaue Dokumentation, sagte Merz dem epd. Kinofilme wie «Bonhoeffer» oder «Luther» seien eine «notwendige Aufgabe» für die Kirche in heutiger Zeit. Denn sie ermöglichten es, die «Geschichte so weiterzugeben, dass sie nachvollziehbar ist», betonte Merz. Die Premiere des «Lutherfilms» war mit dem ersten «Medienempfang» in der Geschichte der bayerischen Landeskirche verknüpft.