Magdeburger Bischof ruft zu Bereitschaft zu Reformen auf

Magdeburg (epd). Zum Reformationstag hat der Magdeburger evangelische Bischof Axel Noack zu einer größeren Bereitschaft zu gesellschaftlichen und persönlichen Veränderungen aufgerufen. Die Gesellschaft brauche «ab und zu» Reformen, damit sie «Überschüssiges abstreift und das Erhaltenswerte wieder zu schätzen lernt», erklärte Noack am Dienstag in der Domstadt. Dabei müsse sich aber auch der Einzelne selbst bewegen und an Erneuerungen «heranwagen», sagte er mit Blick auf den geplanten Umbau der Sozialsysteme.

Es herrsche die allgemeine Ansicht vor, reformbedürftig seien «immer die anderen», so Noack weiter. Viele Menschen seien nicht bereit, sich selbst zu verändern. Die Reformation Martin Luthers dagegen sei von der Einsicht bestimmt gewesen, Umkehr und Erneuerung fange bei jedem Menschen selbst an, «oder sie findet gar nicht erst statt». Zwar sei auch Luther zwischen dem Erhalten von Bewahrenswerten und dem Verändern «hin und her getrieben» gewesen, sagte der Bischof. Das Vertrauen auf Gott habe ihm jedoch die Kraft gegeben, seiner Reformation durch alle Widrigkeiten hindurch treu zu bleiben.

Am 31. Oktober erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch Martin Luther (1483-1546). Ob Luther seine gegen den Ablasshandel gerichteten 95 Thesen am 31. Oktober 1517 tatsächlich an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug, ist allerdings historisch nicht gesichert.