Publizist Robert Leicht erhält Ehrendoktorwürde

Münster (epd). Der politische Korrespondent der Wochenzeitung «Die Zeit», Robert Leicht, hat am Donnerstag die evangelische Ehrendoktorwürde der Universität Münster verliehen bekommen. Leichts Texte trügen zur Plausibilität des christlichen Glaubensverständnisses bei, sagte der Dekan der evangelisch-theologischen Fakultät, Wilfried Engemann, in seiner Laudatio. Die Fakultät würdige damit «das hohe persönliche Engagement des renommierten Publizisten für elementare Fragen und Themen von Theologie und Kirche».

In seinem Festvortrag betonte Leicht die Bedeutung der Religionsfreiheit. Freiheit sei stets auch die «Freiheit des anders Denkenden und die Religionsfreiheit die Religionsfreiheit des anders Gläubigen», sagte der Journalist. Die Kirchen in Deutschland könnten gar nicht anders, als für die Religionsfreiheit der Muslime «selbst dann einzutreten, wenn islamische Staaten anderswo keine Religionsfreiheit für Christen gewähren».

Außerdem kritisierte Leicht die Tendenz der christlichen Kirchen, ihren Bedeutungsverlust vor allem an den Austrittszahlen abzulesen. Vielmehr sollten sie ihren Verlust an gesellschaftlicher Gestaltungskraft wahrnehmen. «Austreten, das tun immer die anderen, an Spannkraft verliert man selber», sagte Leicht.

Robert Leicht, geboren 1944, war nach dem Studium der Rechtswissenschaften Leitartikler und Leiter des Ressorts Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung in München. Seit 1986 schreibt er für die Wochenzeitung «Die Zeit» in Hamburg. Von 1992 bis 1997 war er Chefredakteur, seitdem politischer Korrespondent. Leicht ist Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Synode der Nordelbischen Evangelischen Kirche. Er ist ehrenamtlicher Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin und Honorarprofessor der Universität Erfurt.