Spiegel: Zeichen für besseres Miteinander von Juden und Nichtjuden

Berlin (epd). Der Präsident des Zentralrates der Juden, Paul Spiegel, sieht Anzeichen eines besseren Miteinanders von Juden und Nichtjuden in Deutschland. Die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren mehr jüdische Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland auswanderten als nach Israel, spreche für die Normalisierung des Verhältnisses, sagte Spiegel in einem Interview der Berliner Tageszeitung «Die Welt».

Die Immigranten kämen «im Vertrauen auf dieses Land und die Politik dieses Landes und die Menschen dieses Landes». Mittlerweile gibt es nach den Worten Spiegels in Deutschland die drittgrößte jüdische Gemeinschaft in Europa.

Nach dem Zuzug von rund 70.000 Juden in den vergangenen 13 Jahren rechnet Spiegel bis etwa 2006 mit weiteren 20.000 bis 30.000 Juden aus der ehemaligen Sowjetunion. Viele wollten weg, weil sie dort mit Antisemitismus zu kämpfen hätten und darauf vertrauten, dass dieser in einem Land mit der Geschichte Deutschlands nie wieder zu einer Gefahr werde, sagte der Präsident des Zentralrates.